Nachklapp Bergstadt-Putz 2025 in allen Stadtteilen

Mehr Teilnehmer, weniger Müll
Rekord-Beteiligung beim Bergstadt-Putz in Oerlinghausen

Mehr Beteiligte und weniger Ausbeute als bisher – so lautet die Bilanz der jüngsten Müllsammelaktion in Oerlinghausen. Der Marketingverein hatte zum fünften Mal zum „Bergstadtputz“ aufgerufen. „Das Wetter hat mitgespielt und fast durchgehend wurden Rekordwerte an Teilnehmerzahlen gemeldet“, erklärte Geschäftsführerin Tanja Feg. „Besonders gefreut hat mich, dass diesmal auch sämtliche Schulen dabei waren.“
Mit gesenktem Kopf, den Blick fest auf den Boden gerichtet, begaben sich am Samstag 180 Personen auf die Jagd nach Abfall. Zwei Stunden lang suchten sie die Straßen und Wege in ihrer Nachbarschaft ab und wurden fündig. Mit ihren Greifzangen fischten sie in diesem Jahr deutlich weniger Plastikverpackungen auf. In der Kernstadt wurden aber immer noch zahlreiche Flaschen und weiterer Unrat gefunden. Vor allem Zigarettenkippen wurden aufgelesen, betonten alle Stadtteilkoordinatoren.
Die kleinen, unscheinbaren Stummel sind keineswegs harmlos, denn sie schaden der Umwelt. Nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland können die meisten Zigarettenfilter in der Natur nicht abgebaut werden. In Tabak wurden bis zu 7.000 giftige Substanzen nachgewiesen. Gelangen die Reste in die Kanalisation, kann eine einzige Zigarette bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen, wie eine Studie belegte.

Am Niklas-Luhmann-Gymnasium war die Müllsammlung auch Teil eines Unterrichtsprojekts. In den fünften Klassen wurde darüber gesprochen, wie schädlich Plastik in der Umwelt für Mensch und Tier sein kann. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit aufgezeigt.
Auch der Standort Südstadt des Grundschulverbunds beteiligte sich an der Aktion. Mehrere Klassen säuberten das Schulgelände und die nähere Umgebung. Demnächst wird das Thema im Unterricht noch vertieft. Bei der Projektwoche „Wir sind kleine und große Weltretter“ werden die Schülerinnen und Schüler mehr über Natur- und Umweltschutz erfahren, wie Schulleiter Markus Landerbarthold ankündigte.
Für die Heinz-Sielmann-Schule gehört die Putzaktion schon traditionell zum pädagogischen Konzept. In diesem Jahr reinigten die 112 Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufe nicht nur das Schulgelände, sondern auch mehrere umliegende Straßen und den benachbarten Spielplatz.
An der Grundschule in Helpup schwärmten die Kinder der vierten Klassen aus, um den Unrat auf dem Pausenhof und dem Gelände rund um die Kirche zu sammeln. „Es macht mir nichts aus, dass aufzuheben, was andere weggeworfen haben“, sagte Schülerin Angelina. „Wir tun das ja für die Umwelt.“ Und ihre Freundin Sophie meinte: „Eigentlich müssten wir ja zum Meer fahren, denn da ist ja noch viel mehr Müll.“

Vom langfristigen Erfolg der Aktion ist auch Marketing-Geschäftsführerin Tanja Feg überzeugt. „Es ist schön zu sehen, wie sich der Bergstadt-Putz als Gemeinschafsaktion in ganz Oerlinghausen entwickelt hat. Nicht nur, dass die Teilnehmerzahl wächst, auch das Bewusstsein der Menschen für die Natur ist sensibler geworden“, sagte sie. Nicht zuletzt Mitglieder der Oerlinghauser Schützengesellschaft wurden vom Sammeleifer angesteckt. Zehn Personen des aktuellen Thronhauses hatten sich verabredet, die Aktion am Sonntag fortzusetzen.