11. April 2025
In der Bergstadt sollen weitere Stolpersteine verlegt werden

Stadt sucht Interessierte für private Initiative
Im Juni 2024 wurden die ersten zwölf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in der Bergstadt verlegt. Die Verlegung wurde durch Spenden von Oerlinghauserinnen und Oerlinghausern ermöglicht. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Unter Begleitung des Historikers Jürgen Hartmann wird in diesem Jahr ein weiterer Stein verlegt. Darüber hinaus sollen im nächsten zehn weitere folgen, die noch aus den bisherigen Spendengeldern finanziert werden, aber wegen vieler vorliegender Stolperstein-Bestellungen in diesem Jahr leider nicht mehr umgesetzt werden können. Mit der Prüfung der Inschriften ist die Demnig-Stiftung bereits beauftragt.
Der Stolperstein für den umgekommenen Zwangsarbeiter Giuseppe La Nave soll am 5. Juni verlegt werden. La Nave gehörte zu einer Gruppe von italienischen Kriegsgefangenen, die bei dem Unternehmen Fa. Carl Weber in der Webereistraße arbeiten musste. Die weiteren Stolpersteine für jüdische Oerlinghauserinnen und Oerlinghauser, die noch aus Deutschland flüchten konnten, werden dann im Frühjahr/Sommer des nächsten Jahres verlegt.
Wie im Schul- und Kulturausschuss beschlossen, möchte die Verwaltung zukünftig die Gründung einer Initiative forcieren, die sich mit dem Thema „Stolpersteine“ beschäftigt. Ziel ist es, dass die Initiative weitere Spendengelder für Recherchen und Verlegung akquiriert, den Kontakt zum Historiker Jürgen Hartmann hält und eigenständig die Verlegung weiterer Stolpersteine vorantreibt. Die Stadt wird die Initiative weiterhin in beratender Form sowie durch Tätigkeiten des Bauhofs unterstützen.
Wer sich angesprochen fühlt, bei der Initiative mitzuarbeiten, meldet sich gern bis zum 2. Mai bei der Stadt Oerlinghausen, Tanja Feg, Rufnummer 05202 / 493 202 oder per E-Mail unter tfgrlnghsnd.
Im Nachgang lädt die Verwaltung zum Eruierungsgespräch ein.